Wohnüberbauung "gelbi Fabrigg",
Mollis
Objektbeschrieb
Bauherrschaft:
Feldmann Totalunternehmung AG, 8865 Bilten
Standort:
8753 Mollis, Erlenstrasse 11 - 25
Bauzeit:
Mai 2013 bis Juli 2016
Lage:
Das Areal «Gelbi Fabrigg» liegt an der Spinnereistrasse und erstreckt sich entlang des Erlenweges, welcher das angrenzende Kulturland gegen den Fluplatz Mollis erschliesst. Dieses industrielle Kleinod wurde Mitte des 19. Jahrhunderts, während der Blütezeit der Glarner Textilindstrie realisiert. Der aufstrebende Betrieb, die Spinnerei „Zinggen“ der Firma Jenny & Co., brachte der Gemeinde Mollis einen hohen Bekanntheitsgrad. Als eines der ersten Unternehmen versorgte ein zentrales Transmissionssystem die Textilmaschinen mit Wasserkraft aus dem Linthkanal. 32 Spinn- und 312 Webstühle ratterten in den 1860er-Jahren in diesen Hallen. Gut 100 Jahre später wurden sie jedoch ab- und die Geschäftstätigkeit eingestellt, die Liegenschaften verkauft. Der mächtige Hochkamin fiel 1990 der Abrissbirne zum Opfer, aber der ursprüngliche Kern der Fabrikanlage ist bis heute weitgehend erhalten. Mit dessen Totalsanierung und drei Neubauten sind unter dem Projektnamen „Gelbi Fabrigg“ nun vielfältige Wohn- und Arbeitsräume entstanden
Projekt:
Im historischen Nord-, Mittel- und Südtrakt, die drei Baukörper sind miteinander verbunden, befinden sich die 51 Mieteinheiten mit einer Fläche zwischen 65 und 200 m2. Hohe und offene Räume (z.B. ohne Kniewände im Dachgeschoss des Nordtraktes) und ein gehobener Ausbaustandard bieten viel Nutzungsflexibilität. Aus dem losgelösten Osttrakt, dem ehemaligen Kesselhaus, sind vier Reihenhäuser entstanden. Die drei neuen Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 55 Eigentumswohnungen bilden einen visuellen Kontrast zu den sich in neuem Glanz präsentierenden Altbauten. Die gesamte Anlage besticht durch das Nebeneinander von Architektur aus zwei völlig unterschiedlichen Epochen, ist aber durch den sorgfältig angelegten Aussenraum zu einer stimmigen Einheit harmonisch zusammengefügt.